Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin und Chondroitin wurden viele Jahre lang beworben, wenn es um gesunde Gelenke, um Beweglichkeit und um die Knorpelbildung ging. Es gibt jedoch zahlreiche Risiken, die nicht zu unterschätzen sind und gut bedacht werden müssen. Chondroitin kann bei Fischallergikern, Glucosamin wiederum bei Krebstierallergikern Probleme hervorrufen. Ergänzend bestehen gesundheitliche Risiken für Personen mit Diabetes mellitus, sowie auch für Schwangere und Stillende, Kinder und Jugendliche. Gefahren birgt auch die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, vor allem mit bestimmten Blutgerinnungshemmern.
So definieren sich die beiden Substanzen
Das Glucosamin ist ein Stoff, der im menschlichen Körper natürlich vorkommt und ein Bestandteil des Bindegewebes, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit ist. Wenn Glucosamin Chondroitin eine Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln finden soll, wird es hauptsächlich aus Krebstieren gewonnen und meist in Verbindung mit Glucosaminsulfat verwendet.
Chondroitin ist zum einen im Gewebe an Eiweiße gekoppelt und zum anderen ist es ein Hauptbestandteil des Knorpels, der Knochen und auch des Bindegewebes. Für Nahrungsergänzungsmittel wird diese Substanz aus Schlachtabfällen, wie die Luftröhre von Rindern, Schweineohren oder Schweineschnautzen, sowie auch Haifischknorpel und dem Gewebe anderer Fische gewonnen.
Die Wirksamkeit dieser Nahrungsergänzungsmittel
Die angebotenen Kapseln sollen den Knorpel regenerieren, wobei es sehr fraglich ist, ob die angepriesenen Stoffe den Knorpel im Gelenk überhaupt erreichen. Weiterhin steht nicht fest, ob die Stoffe wirklich eingebaut werden und den beschädigten Knorpel ausbessern können. Diese Zweifel sind auch darin begründet, dass die Fähigkeit zur Regeneration allgemein als sehr gering bis kaum möglich eingestuft wurde. Es gibt drei Faktoren, die für eine eventuell mögliche, geringfügige Wirkung entscheidend sind. Zum einen ist es die Art und die Schwere der Gelenkserkrankungen, zum anderen die sehr lange Dauer der Einnahme, die Monate bis Jahre betragen muss und darüber hinaus auch die Dosierung und die Zusammensetzung. Die Ergebnisse waren sehr widersprüchlich und zeigten, wenn überhaupt, nur eine minimale Verbesserung der Beschwerden. Wenn Placebo, also ein sogenanntes Scheinmedikament, mit der Kombination von Glucosamin und Chondroitin verglichen wird, ist es bei der Schmerzbehandlung bei Kniearthrose deutlich überlegen.
Rechtliche Maßnahmen
Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin und Chondroitin dürfen nicht mehr gesundheitsbezogen beworben werden. Der Grund dafür liegt darin, dass eine präventive, also vorbeugende strukturerhaltende und funktionserhaltende Wirkung auf die Gelenke oder den Knorpel wissenschaftlich nicht belegt werden konnte. Um die Hoffnung zu erhalten, werden die Kapseln mit Vitamin C oder Zink angereichert, da für diese Stoffe Aussagen betreffend der Gesundheit, im Speziellen der Knochen oder der normalen Knorpelbildung, zugelassen sind. Folglich kann zum Beispiel gesagt werden, dass Vitamin C zu einer normalen Kollagenbildung oder Zink zum Erhalt der Knochen beiträgt.